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Bundeswettbewerb

Der fünfte Streich

Mit 44 Booten, 6 Kleinbussen, 4 Bootsanhänger, 1 Reisebus, 108 Aktiven, 23 Betreuer und 4 Pokale  machte sich die Ruderjugend NRW auf die 580 km lange Reise nach Rüdersdorf, um dort vom 04.07.14 – 06.07.14 das Projekt Titelverteidigung beim 46. Bundeswettbewerb der Deutschen Ruderjugend anzugehen. Nachdem der NRW Rudernachwuchs bereits bei den Bundeswettbewerben 2010,2011,2012 und 2013 alle Pokalwertungen gewonnen hatte, reisten die 108 NRW Ruderer im Alter von 11-14 Jahren als Favoriten auf den Gesamtsieg nach Brandenburg. Das Meldefeld von 1037 Aktiven mit 433 Booten sorgte zwar für beengte Verhältnisse auf dem Regattaplatz und den umliegenden Sattelplätzen, mit denen sich die meisten Ruderjugenden aus den 16 Bundesländern aber vorbildlich arrangierten und so nicht für das erwartete Abreisechaos am Sonntag sorgten. Nach einigen Trainingsrunden auf dem Kalksee, auf dem seit 1930 Regatten ausgetragen ging es auf der 3.000 m Langstrecke am Freitag um die ersten Medaillen. Hier ruderten insgesamt 4 Boote aus NRW die schnellste Zeit, 27 Boote qualifizierten sich mit Platzierungen unter den ersten 6 für die ersten Läufe bei der Bundesregatta am Sonntag. Doch auch die Gastgeber aus Brandenburg und die Ruderjugend aus Sachsen-Anhalt platzierten ihre Boote gut. Dennoch reichte es in der Gesamtwertung der Langstrecke für einen deutlichen NRW Sieg. Mit 2682 Punkten gewann NRW vor Brandenburg mit 1881 und der Ruderjugend Sachsen Anhalt mit 1758 Punkten. Unter dem Jubel des NRW Teams und der zahlreich mitgereisten Eltern war der erste Pokal schnell wieder in den Händen von Landesjugendleiter Christian „Schlü“ Schlüter. Doch der Jubel sollte so schnell nicht abklingen. Durch das Betreuerteam gut vorbereitet war die Abendveranstaltung an der Sporthalle, die dem NRW Team als Unterkunft diente. Das ohnehin spärlich bemessene Abendessen des Veranstalters wurde aufgrund des WM Viertelfinalspiels gegen Frankreich kurzerhand nicht eingenommen. Stattdessen warteten auf die Aktiven an der Halle ein Beamer mit Fussballübertragung und in der Halbzeitpause Unmengen an Asianudeln, die kurzerhand bei einem Imbiss in Rüdersdorf bestellt wurden. Mit dem Gewissen, dass die Fußballer das WM Halbfinale erreicht hatten und gut gestärkt ging es am Samstag in den Zusatzwettbewerb. Hier gilt es in vorher eingeteilten Riegen mehrere Übungen, wie Seilspringen, Torwandschiessen, eine Laufstaffel, einen Hindernispacours oder Medinzinballstoß zu überstehen. Übungen, die eher nichts mit rudern zu tun haben, dennoch gute motorische und koordinative Fähigkeiten abverlangen. Kurzum der Wettbewerb, den alle gewinnen können und der daher stark umkämpft ist. Nachdem die NRW Riegen am Vormittag schwächelten und es zeitweise so aussah, als würde man diese Wertung erstmals nach vier Jahren nicht gewinnen, rissen die Jungen und Mädchen am Nachmittag das Ruder wieder zu Gunsten der Ruderjugend aus NRW herum, so dass bei der abendlichen Siegerehrung auch der zweite Pokal in den Händen von Christian Schlüter blieb. Sonntag dann die entscheidende Bundesregatta über 1.000 m. Und hier zeigte NRW dann, warum man auch ruderisch zu den besten Landesverbänden im DRV gehört. Mit einer super Mannschaftsleistung wurde in allen Läufen um jeden Platz gekämpft, denn auch hier ging es um Punkte für NRW und um Medaillen in den einzelnen Abteilungen. Den inoffiziellen Titel des Bundessiegers, dem Erstplatzierten der 1. Abteilung, holten sich gleich 6 NRW Boote. Es siegten für den RC Westfalen Herdecke Lena Laska (Mäd 1x LG JG 01) und Svenja Heierhoff (Mäd 1x 00). Drei Siege gingen an den Bessel RC aus Minden mit Wiebke Hübner und Rebekka Horn (Mäd 2x LG 00/01), an Marius Kruse, Tjark Wehking, Vanessa Tasi, Charlotte Damerau und Deborah Thiele (Mix 4x+ 01/02) und an Justus Teuber, Philip Klenke, Patrick Schlötel, Patrick Pott und Finn Linnmöller /Jung 4x+ 00/01). Für den RC Meschede siegten Christoph Gödde und Philipp Wagner (Jung 2x LG 00/01).

Die Bunderegatta gewann NRW mit 1623 Punkten vor Brandenburg mit 1225 Punkten und Sachsen Anhalt mit 1092 Punkten, was gleichzeitig den Sieg in der Gesamtwertung bedeutete. Mit 5352 Punkten war NRW vor der gastgebenden Ruderjugend Brandenburg (3871 Punkte) und der Ruderjugend Sachsen Anhalt (3697 Punkte) deutlicher und verdienter Sieger des 46. Bundeswettbewerbs. Fünf mal in Folge hat die Ruderjugend NRW nun alle Wertungen und somit auch den Gesamtwettbewerb in Folge gewonnen. Da die Wanderpreise der Deutschen Ruderjugend für 2015 neu gestiftet werden, gibt es nun ein neues Ziel: Den Gesamtsieg in allen Wertungen beim 47. Bundeswettbewerb 2015. Und dann gibt’s auf dem Otto-Maigler-See in Hürth ein wahres NRW Heimspiel.

 

Der Vorstand der Ruderjugend NRW bedankt sich bei allen Sportlerinnen und Sportlern für einen fantastischen Bundeswettbewerb. Ihr habt trotz nicht ganz optimaler Bedingungen am Veranstaltungsort einen tollen Wettkampf geliefert und für ein starkes Mannschaftsergebnis gesorgt.
Ein ganz dickes Dankeschön geht auch an unser NRW Betreuerteam. Besonders froh sind wir darüber, dass in diesem Jahr viele neue, junge und auch ältere Gesichter dieses Team unterstützt und für einen reibungslosten Ablauf vor Ort gesorgt haben.

 

Danke auch an die unterstützenden Vereine, die uns Kleinbusse und Bootstrailer zur Verfügung gestellt haben.

Mit rudersportlichem Gruß

Sebastian Schmelzer